Pfarre Fraxern
Pfarrlich gehörte Fraxern bis 1502 zur altehrwürdigen Pfarre Rankweil, zur Pfarre auf dem Liebfrauenberg. Aber die Fraxner wollten sich selbständig machen. Das war natürlich ein langer Ablösungsprozess, der sehr viel Zeit, sehr viel Aufwand, sehr viel Mühe und Verhandlungen erforderte, ging es dabei grundsätzlich um kirchliche Organisationen. Alte Strukutren mussten aufgegeben und finanzielle Regelungen getroffen werden.
Die Bewohner von Fraxern wünschten eine bessere Betreuung in Bezug auf Gottesdienste und Sakramentenspendung, weil die Wegentfernung von Fraxern nach Rankweil so groß war. Damals mussten die Fraxner für großkirchliche Anlässe die Hauptgottesdienste in Rankweil besuchen – ohne Rücksicht auf Sommer oder Winter, auf Schönwetter oder Regen und Schnee. Die Unbill der Witterung und die Gefahren der Pfade nach Rankweil wurden ins Treffen geführt, ebenso die Angst, die Leute in Fraxern könnten unversehens ohne Beistand eines ständigen Priesters sterben. Die Überführung der Toten nach Rankweil war oft ja auch beschwerlich. In Weiler wird jener Weg, den die Fraxner damals für ihren Leichenzug verwendeten, heute noch „Totengasse“ genannt.
Diese Argumente hat der Bischof von Chur zur Kenntnis genommen und die nötigen rechtlichen Schritte in die Wege geleitet, diese Separation durchzuführen. Er hat dann schließlich die Urkunde vom 6. Februar 1502 ausgestellt und auch Eingangs beteuert, dass ihm das Heil der Seelen der Menschen in Fraxern besonders am Herzen liege und dass nun die Bewohner von Fraxern eine bessere Versorgung erhalten. Diese Urkunde ist lateinisch verfasst. Damals hat Fraxern über eine ziemlich neu gebaute Kapelle verfügt. Das ist wenigstens angeführt – „capella nova“.
Natürlich hat auch die Fraxner Bevölkerung das Nötige für eine Stiftung veranlasst. Der Geistliche, der dann hier leben, wirken und arbeiten sollte, musste vom Ertrag an Ort und Stelle leben. Hier war es hauptsächlich der Ertrag einer Landwirtschaft, die dem Pfarrer das nötige finanzielle Rückgrat bot für das Leben und das Überleben in dieser Bergeshöhe.
Das haben die Fraxner ordentlich geregelt. Die Gemeinde war sogar im Stande, sich als Patronatsherr für die junge Pfarre zu inszenieren, d.h. die Fraxner haben gesagt, wir bringen das Geld auf und schauen auch, dass es künftig so bleibt. Wir übernehmen die Verantwortung dafür.
Die Kirche wurde dem hl. Jakobus geweiht. Als erster Pfarrer amtierte hier ein Jodok Mattli …